Telemedizin NEWS
Welche aktuellen Entwicklungen gibt es in der Telemedizin? Erfahrt mehr dazu in den Telemedizin News. Themen umfassen telemedizinisch unterstütztes Darmkrebsscreening, Forderung des ÖRK mehr Telemedizin zu nutzen und Telemonitoring des pulmonalarteriellen Drucks.
Telemedizinisch unterstütztes Darmkrebsscreening
Darmkrebsvorsorge ist für viel kein schönes Thema, für noch mehr ist es gar kein Thema – dabei ist gerade Darmkrebs in seinen Vorstufen gut behandelbar!
Darmkrebs
Darmkrebs gilt als zweithäufigste Tumorerkrankung bei Frauen und die dritthäufigste Tumorerkrankung bei Männern.
Neben dem erblichen Risiko gibt es noch weitere Lebensstil-assoziierte Faktoren, die die Entstehung von Darmkrebs begünstigen:
Dazu gehören:
🚬Tabakkonsum
😏Übergewicht
🪑Bewegungsmangel
🥩eine ballaststoffarme und fleischreiche Ernährung
🍹regelmäßiger Alkoholkonsum
Um Darmkrebs und seine Vorstufen zu erkennen und ggf. zu entfernen, wird eine Darmspiegelung (Koloskopie) durchgeführt. Sie gilt als zurzeit zuverlässigste Früherkennungsmethode. Ein niedrigschwelligere Methode ist eine Stuhlprobe. Diese wird in einem Labor auf nicht sichtbares Blut untersucht. Letztere Variante soll ab dem 4. Quartal 2023 telemedizinisch unterstützt angeboten werden:
Ablauf telemedizinisch gestütztes Darmkrebsscreening
Versicherte mit einem Anspruch auf Vorsorge werden von ihrer Krankenkasse informiert und können online ein Probenahmekit bestellen.
Sie erhalten dieses vorfrankiert und diskret verpackt und schicken die Probe dann an ein Partnerlabor. Dort wird die Probe ausgewertet und die Versicherten profitieren von einem Laborbefund in Echtzeit.
Die Versicherten können den Befund jederzeit mit ihren behandelnden Ärzt:innen teilen oder die Testergebnisse in einer Videosprechstunde besprechen.
Für die Versicherten entfallen Wartezeiten und ggf. Zeiten der Unsicherheit. Die diskrete und digital optimierte Umsetzung soll mehr Menschen dazu ermutigen, die Screening-Optionen zu nutzen. Das Darmkrebs-Screening ist ein Versorgungsangebot von TeleClinic und DasLab.
Telemedizin in Notfall
Telemedizin sollte als “professionelle Unterstützung und Beratung für Notfall- und Rettungssanitäter und -sanitäterinnen bei Einsätzen, bei denen keine Lebensgefahr besteht” eingesetzt werden, fordert das Österreichische Rote Kreuz.
Laut ÖRK zählen nur etwa 25% aller Einsätze zu den kritischen Notfällen.
Es besteht also viel Potenzial mit telemedizinischer Unterstützung und Beratung den Rettungsdienst zu entlasten. (Hier klicken für weitere Informationen zu Rolle der Telemedizin in der notfallmedizinischen Versorgung.)
Telemonitoring des pulmonalarteriellen Drucks?
Kommt die telemedizinischen Kontrolle des pulmonalarteriellen Drucks herzinsuffizienter Patienten mittels eines implantierten Sensors?
Der G-BA gab bekannt, dass die entsprechende Neubewertung durch das IQWiG bis Februar 2024 vorliegen wird.
Das Telemonitoring bei Herzinsuffizienz soll insbesondere dabei helfen, dass eine Verschlechterung des Gesundheitszustands durch Dekompensation frühzeitig erkannt wird. Aktuell werden dazu insbesondere Blutdruckdaten, Gewichtsdaten und EKG ausgewertet.
Allerdings gelten die Alarmzeichen des erhöhten Blutdrucks speziell in den Lungenarterien als sehr frühe Hinweise auf das Herannahen einer Dekompensation. Die Erfassung des pulmonalarteriellen Druckes erfolgt mittels eines implantierten Sensors.
Gelingt es im Telemonitoring diesen Druckanstieg zu erkennen und wird dann geeignet “gegengesteuert”, zum Beispiel durch Anpassung der Medikamente, lassen sich Notfallsituationen mit Krankenhausaufnahme gezielter verhindern. (Hier klicken für weitere Informationen zum bisherigen Telemonitoring bei Herzinsuffizienz)
Um den Nutzen des implantierten Blutdrucksensors zu bewerten, hat der G-BA das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) beauftragt, den aktuellen Forschungsstand dazu aufzubereiten.