Telemedizin im Seniorenheim – kann und/oder soll die telemedizinische Versorgung von Pflegeeinrichtungen zur Standardversorgung werden?
Der ältere Patient/ die ältere Patientin zu Hause kann durchaus selbst mit dem behandelnden Hausarzt/ der behandelnden Hausärztin oder den jeweiligen FachärztInnen telemedizinisch in Kontakt treten. Im Rahmen einer Videosprechstunde können dann z. B. Messwerte besprochen werden. Allerdings haben nur wenige Patienten/Patientinnen notwendige Geräte für die Diagnostik, wie beispielsweise ein Stethoskop zu hause. Während Blutdruck messen vielleicht noch gut zugemutet werden kann, ist das für andere Maßnahmen nicht der Fall.
Bestehende telemedizinische Konzepte für Pflegeeinrichtungen sehen daher vor, dass bestimmte Messinstrumente wie zum Beispiel Stethoskope, Blutdruckmessgeräte etc. verfügbar sind. Anders als im häuslichen Kontext, kann im institutionellen Umfeld auch sichergestellt werden, dass notwendige messtechnische Kontrollen stattfinden und die so erfassten Daten entsprechend valide sind.
Das Pflegepersonal kann dann vom behandelnden Arzt/Ärztin delegierte Tätigkeiten direkt übernehmen. Dazu gehört es zum Beispiel ausgewählte Vitalparameter, wie den Blutdruck zu erfassen oder mit dem Stethoskop Lunge und Herz zu auskultieren.
Ein Projekt das sich mit der telemedizinischen Versorgung in Senioren- und Pflegeheimen befasst, ist zum Beispiel das Forschungsvorhaben AIDA der Uniklinik RWTH Aachen,
Auch wenn die telemedizinische Versorgung im Seniorenheim nicht zur Standardversorgung werden muss, sollte die Option zur telemedizinischen Versorgung im Seniorenheim geschaffen werden, um eine schnelle und sichere Versorgung gerade auch im ländlichen Raum zu ermöglichen.
Mehr dazu Lesen
- Ein Artikel aus dem Handelsblatt zum Thema
- Beitrag über das Projekt AIDA
- Wissenswertes zur Telemedizin
- Mehr zu unserem Hintergrund
Pingback: Telemedizin in der Pflege