Wie gut sind Telemedizinplattformen? Die Stiftung Warentest hat vier der Anbieter getestet und ihre Ergebnisse veröffentlicht.
Wie wurden die Telemedizinplattformen getestet und welche Kriterien wurden herangezogen? Im folgenden fassen wir die wichtigsten Kriterien, ihre Gewichtung und die Durchführung der Tests zusammen.
Die Stiftung Warentest hat die Telemedizin-Plattformen TeleClinic, Kry, ZAVA und Fernarzt getestet. In der Zeit von Februar bis April haben sechs Testpersonen jede der genannten Plattformen verdeckt über App oder über den Browser (Fernarzt) genutzt.
Die Stiftung Warentest hat vier Dimensionen für die Bewertung festgelegt: die Behandlungsqualität, Service, Funktionalität und Umgang mit den sensiblen Gesundheitsdaten der NutzerInnen.
Um die Qualität der telemedizinischen Behandlung zu testen, wurden drei Krankheitsbilder ausgewählt. Mit jeweils einem der Krankheitsbildern testeten die Testpersonen die Telemedizin-Plattformen. Mit diesen drei Erkrankungen wurde der Test konzipiert:
- Blasenentzündung
- Migräne
- Bluthochdruck
Für jede dieser drei Indikationen wurde ein einfacher und ein komplexerer Fall von medizinischen Experten entwickelt. Die Testperson hatten Beispielsweise das Ziel ein Rezept für ein Medikament zu bekommen.
Für die Blasenentzündung bestand zum Beispiel die Erwartung, dass die Testerin für ihre akute Blasenentzündung unter Berücksichtigung der Vorgeschichte ein Antibiotika erhält. Im komplexeren Fall für dieses Szenario sollte aufgrund bestehender chronischer Erkrankungen ein persönlicher Arztkontakt mit einem Arzt/einer Ärztin vor Ort empfohlen werden.
Medizinische Experten prüften insbesondere die Durchführung der Anamnese, ob das medizinische Problem erkannt wurde usw. Sie berücksichtigten auch beispielsweise die Anamnesefragebögen, die Kunden vor einer telemedizinjschen Sprechstunde ausfüllen müssen. Die Testpersonen selbst füllten jeweils Fragebögen zu den durchgeführten telemedizinischen Sprechstunden aus.
Die Bewertung der Behandlungsqualität floß zu 55% in die Gesamtbewertung. Neben der Behandlungsqualität wurden auch der Umgang mit den sensiblen Daten (5%), Service (20%) und die Nutzerführung/Funktionalität (20%) bewertet. Für die Bewertung wurden auch Abwertungen vogesehen. Das heißt, wenn die Datenschutzerklärung Mängel aufwies, konnte der Basisschutz persönlicher Daten nicht besser als befriedigend (3,5) sein.
Und wer wurde Testsieger? Die Teleclinic schloss mit einer Bewertung von 2,3 als Testsieger ab.
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