Telemedizin in der Klinik – am Beispiel von Patientenportalen

Welches Potenzial hat Telemedizin in der Klinik am Beispiel von Patientenportalen? Im Austausch mit Sara Dühnen von Kry haben wir uns unter anderem mit dem Mehrwert von Telemedizin für die Patient Journey rund um einen Klinikaufenthalt beschäftigt.

Folgende Fragen werden im Beitrag beantwortet.

  • Was ist Telemedizin und welche Rolle spielt sie in der Gesundheitsversorgung?
  • Welche Vorteile haben digitale Patientenportale für Patient:innen und Klinikpersonal?
  • In welchen Bereichen der Patient Journey kommt Telemedizin zum Einsatz?
  • Wie kann Telemedizin konkret das Ressourcenmanagement in der Klinik verbessern?
  • Was ist bei der Implementierung eines Patientenportals zu beachten?

Telemedizin

Die Möglichkeiten der Telemedizin sind vielfältig. Kurz gesagt ermöglicht sie Ärzt:innen, medizinische Leistungen über räumliche Entfernungen hinweg anzubieten. Dafür nutzen sie und ihre Patient:innen digitale Kommunikationstechnologien.

Telemedizinische Konzepte haben in der Pandemie einen kräftigen Schub bekommen. Sie spielen eine immer größere Rolle in der Patientenversorgung – und werden in Zukunft nicht mehr wegzudenken sein. Etablierte Anwendungsbereiche sind etwa die Überwachung von Patient:innen mit Kardio-Implantaten (Defibrillator oder CRT-System), Telekonsile zur Befundbeurteilung von Röntgen- und CT-Aufnahmen sowie Videosprechstunden in Pandemiezeiten, bei langen Anfahrtswegen oder nach Operationen. Gerade in diesem Jahr ist das Thema Telemonitoring von Herzinsuffizienz durch Aufnahme in den EBM stark im Fokus.

Insbesondere im Klinikumfeld können Patient:innen sowie das Personal von telemedizinischen Lösungen profitieren.

Digitale Patientenportale

Patientenportale nach KHZG (Krankenhauszukunftsgesetz) beinhalten ein digitales Aufnahme- und Entlassmanagement und ermöglichen „einen digitalen Informationsaustausch zwischen den Leistungserbringern und den Leistungsempfängern sowie zwischen den Leistungserbringern, den Pflege- oder Rehabilitationseinrichtungen und den Kostenträgern vor, während und nach dem Aufenthalt im Krankenhaus.” Die digitalen Portale erlauben vielfältige Interaktionen zwischen Patient:in und Klinik: Sie informieren u.a. über Versorgungsangebote, dienen der Terminvereinbarung und dem Dokumentenaustausch.

Benefits für Patient:innen und klinisches Personal

Der gezielte Einsatz von Telemedizin-Lösungen bei elektiven Maßnahmen kann den Outcome für Risikopatient:innen verbessern. Demografisch bedingt wächst die Zahl von chronischen Erkrankungen und Multimorbidität, sodass Telemonitoring-Lösungen immer relevanter werden. Telemedizin kann über die gesamte Patient Journey eingesetzt werden – von prästationär bis zur Nachsorge. Der bisherige personelle Aufwand für Aufnahme, Behandlung und Entlassung oder Überleitung kann deutlich reduziert und die Versorgungsqualität konstant hoch gehalten werden.

Vor der Aufnahme

Die Patient Journey beginnt schon vor der Aufnahme im Krankenhaus. Über digitale Patientenportale können Informationen zur geplanten Behandlung und Ergebnisse von Voruntersuchungen zur Verfügung gestellt werden. Online-Terminvereinbarung und digitale Anamnese sparen Zeit und Ressourcen. Für Fälle mit bekannter Multimorbidität können Prozesse strukturiert vorbereitet und Vorgehensweisen dann individuell abgestimmt werden.

Der digitale Dienst sendet automatische Erinnerungen zum Absetzen von Medikamenten, erfasst vorliegende Infektionen und verschiebt Eingriffe automatisch (etwa bei Impfungen). Alle relevanten Dokumente können effizient und sicher vor der Aufnahme ausgetauscht werden, dabei erleichtert eine Eingabehilfe das Ausfüllen von Formularen. Patient:innen können ihre Daten selbstständig erfassen und wichtige Behandlungsentscheidungen in Ruhe zu Hause treffen.

Im Krankenhaus

Neben der umfassenden Aufklärung vor der Aufnahme gehört auch ein digitales Behandlungsmanagement zum Patientenportal. Dieses begleitet Patient:innen im Laufe des stationären Klinikaufenthaltes und hilft ihnen bei der Orientierung vor Ort. Sie werden durch Informationen, etwa zum geplanten Ablauf der Operation, zur Organisation vor Ort und zu Ansprechpersonen unterstützt. Außerdem erhalten sie Terminerinnerungen in digitaler Form – wie sie es in anderen Bereichen bereits gewohnt sind.

Eine Digitalisierung des Behandlungsmanagements entlastet nicht nur das Personal auf der Station. Da die Patient:innen stärker als bisher in die Behandlung eingebunden werden und eine aktivere Rolle spielen, steigt damit auch die Therapieadhärenz.

Nach der Entlassung

Der Übergang in die weitergehende medizinische Versorgung kann eine kritische Phase für Patient:innen sein. Ein digitales Entlass- und Überleitungsmanagement trägt dazu bei, diesen Übergang möglichst nahtlos zu gestalten. Entlassdokumente werden Patient:innen digital zur Verfügung gestellt. Per Videosprechstunde oder Nachrichtenfunktion können sie auch nach dem stationären Aufenthalt mit den Behandelnden in Verbindung bleiben und sich bei Fragen beraten lassen. Digitale Therapiepläne und Behandlungstagebücher, die Patient:innen auf ihren eigenen Geräten führen, unterstützen beim eigenverantwortlichen Gesundheitsmanagement im Sinne des Patient Empowerment.

Für das Klinikpersonal erleichtert die Digitalisierung die Organisation und den (frühzeitigen) Austausch mit nachgelagerten Leistungserbringern. Die Suche nach dem passenden Dienst gestaltet sich weniger aufwendig und zeitintensiv als bisher. Durch die höhere Transparenz wird der Austausch zwischen den Fachkräften in der Klinik sowie intersektoral erleichtert.

Hier geht’s zum vollständigen Blogbeitrag auf der Seite von Kry.

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