Telemedizin in der urologischen Praxis

Wie kann Telemedizin in der urologischen Praxis eingesetzt werden?

Wie in vielen anderen Fachbereichen bietet sich auch in der Urologie für bestimmte Themen und Fragestellungen eine telemedizinische Umsetzung an: z. B. die Videosprechstunde zur Befundbesprechung, Nachkontrolle und Beratung. Ausgewählte Gesundheitsparameter können Patientinnen und Patienten zu Hause erheben und dann die Werte telemedizinisch an die behandelnden Ärztinnen und Ärzte übermitteln. Auch Telemonitoring kann in definierten Anwendungen hilfreich sein. Allerdings fehlt es hier noch an geeigneten Vergütungsoptionen.

Fast die Hälfe aller Ärztinnen und Ärzte (etwa 46 %) haben das 50. Lebensjahr überschritten. In den kommenden Jahren wird sich der Fachärztemangel weiter bemerkbar machen – dies ist auch eine Herausforderung für die Urologie. Ohne Digitalisierung und damit auch Telemedizin wird es zu starken Engpässen kommen. Durch effizientere Prozesse, geeignete Vergütungsmodelle und optimale digitale Unterstützung kann ein Teil der so entstehenden Lücken geschlossen werden.

Ein Vorteil einer telemedizinischen Versorgung kann die schnellere Verfügbarkeit von Videosprechstundenterminen mit Urologinnen und Urologen sein. Für andere ist der wesentliche Vorteil, die größere Anonymität einer telemedizinischen urologischen Versorgung: In einer Studie gaben 48 % der Befragten an, sie würden die telemedizinische Behandlung einer persönlichen aufgrund der größeren Bequemlichkeit bevorzugen (🛋️) und 36 % der Befragten sagten, dass sie aufgrund von Scham und Diskretion ihr urologisches Anliegen vorher nicht beim Hausarzt oder Urologen vorgestellt haben.