Wie steht es um die Telemedizin in der hausärztlichen Versorgung? Ist es ein wirksames Instrument, um dem Ärztemangel und der alternden Gesellschaft zu begegnen? Eine aktuelle Studie hat sich mit dem Thema befasst.
Herausforderungen demografischer Wandel
Mit dem demografischen Wandel steht die hausärztliche Versorgung insbesondere im ländlichen Raum vor großen Herausforderungen: Es fehlt an Ärztinnen und Ärzten, die die Praxen übernehmen wollen, gleichzeitig nehmen chronische Erkrankungen zu. Mittels Telemedizin könnte die Versorgung zukunftssicherer werden.
Telemedizin als Option mit Zukunft – Methodik
In einer Studie wurde die Einstellungen gegenüber telemedizinischen Angeboten in der hausärztlichen Versorgung untersucht. Dafür wurden acht niedergelassene Hausärztinnen und Hausärzte sowie 1276 Bürgerinnen und Bürger zu ihren ggf. vorhandenen Vorbehalten und ihrer Offenheit bezüglich Telemedizin befragt.
Die Befragung fand im ländlichen Raum statt, wobei die Bürgerinnen und Bürger mittels Fragebogen und die Hausärztinnen und Hausärzte in leitfadengestützten Interviews befragt wurden.
Telemedizin als Option mit Zukunft – Ergebnisse
Im Ergebnis zeigte sich, dass die Sorge um die zukünftige Versorgung groß ist. Die Ärztinnen und Ärzte sahen durchaus Handlungsbedarf und Chancen in der telemedizinischen Versorgung. Sie hatten jedoch Bedenken bezüglich des Arzt-Patienten-Verhältnisses. Die Bürgerinnen und Bürger waren gegenüber verschiedenen, zum Teil niederschwelligen telemedizinischen Angeboten, wie eRezept oder Online-Terminvergabe grundsätzlich aufgeschlossen.
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- Zur Publikation: JL Harder, P Linden, L Jahn, M Aslan, V Schmücker: Überregionale telemedizinische Ergänzungsbehandlung für die ländliche Hausarztversorgung – eine Mixed-Methods-Analyse, Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen, 169, 2022
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